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Lost places- verlassene Plätze

Wir fuhren heute von Mestia über das höchste Bergdorf Georgiens wieder “ runter“, aus dem Hohen Kaukasus wieder raus. Im Bergdorf Ushkuli wären die meisten besterhaltensten Wehrtürme. Zunächst fahren wir durch so zauberhafte Bergwelt, dass wir öfter anhalten und den Blick genießen. Samt verstreut liegenden Wehrtürmen. Unterwegs an der Straße lädt einer der Wehrtürme zur Besichtigung ein. Der Weg führt über Cosmeen und Brunnen zum Turm hoch über dem Fluß. Eine mobile Holztreppe führt hinauf zum Eingang. Sie wurde bei Bedarf eingezogen. In dem Turm führen Holzleitern von Geschoss zu Geschoss. Auch der Boden ist aus Holz gezimmert. Oben bauten die Swanier Schießscharten ein. So ließ es sich in dem Turm wohnen und verteidigen. Ich bin froh, dass wir so einen gut gepflegten Turm unterwegs besichtigen konnten.

Pferde auf unserer Straße:

Denn im berühmten und angepriesenen Bergdorf Ushkuli sind alle wertvollen historischen Bauten samt irgendwelcher häßlicher Buden, die noch dazu geschlossen sind, den Touris und dem Verfall überlassen. Es ist ein Trauerspiel. Einzig das Restaurant, aus viel Beton innen und außen errichtet, mit unvollendetem Obergeschoß, mit Holzbänken und Hängeschaukeln im Außenbereich, funktioniert. Wir streifen ziemlich lustlos durch das verlassene Dorf.

ZUmal Reiner der gestrige Stress arg zugesetzt hat, mit Durchfall und Erbrechen- ich staune, dass er fährt, was mir aber sehr recht ist. Die Straßen sind herausfordernd. Die uns als Schotterpiste ab Ushguli angekündigt war, bearbeiten viele fleißige Männer bis ins hohe Alter und bis zum Einbruch der Dunkelheit. Oft brechen die Gebirgsstraßen durch Steinschläge und Wassermassen vom Berg abwärts aus. Durch die unermüdliche Arbeit fahren wir zwar langsam, aber meist auf Teer oder Beton die Serpentinen rauf und runter. Die Straßen befinden sich so im besseren Zustand als die Häuser in all den eigentlich sehr lautmalerischen Dörfern, durch die wir fahren. So viele Häuser, einst mit hübscher Holzveranda, schönem alten Garten sind verlassen, fallen regelrecht zusammen und die Gärten wuchern zu. Auch viele typisch sozialistisch- sowjetische Bauten stehen leer, haben keine Türen und Fenster mehr und schimmeln und verrotten. Überall lugt die Armut durch die fantastischen georgischen Plätze. Zu sehen ist sie dennoch nicht. Keine Penner, keine Betrunkenen, keine Kiffer, keine Obdachlosen, nur arbeitende Frauen und Männer, immer locker gekleidet.Die Kinder sahen wir in Schuluniformen. Mit der Freundlichkeit der Georgier ist das so ein Ding. Der Kunde wird eventuell nur nebenbei wahrgenommen und hat zu warten. Man telefoniert zuerst mit der Familie und spricht danach mit dem Kunden. Man zuckt gern die Schultern, man weiß es halt nicht oder versteht es nicht, schon gar nicht englisch. Man hat das eben nicht und der Kunde soll sich mit dem zufrieden geben, was man hat. Basta. Dennoch, wie wir bereits schilderten, strahlt uns so viel Wärme und Aufmerksamkeit hinter der Reserviertheit entgegen. Jetzt kamen wir in unserem Gästehaus in der drittgrößten Stadt an. Mitten auf dem Berg im Niemandsland, im Tal die Stadt. Wir mussten enge Gassen bergauf. Und oben nichts zu essen und zu trinken.Aber die Wirtin im Hohen Alter, die kein Wort in keiner Sprache außer ihrer spricht, stellt uns Tomaten, Käse, Brot, Butter und eine Riesenkruke selbstgemachten und gut gekühlten Wein hin. Da werden wir aber gut schlafen. Jetzt erklärt sie mir noch, den Käse hat sie selbst gemacht.

Landestypisch: Kartoffelbrei mit Käse

Chrystanthemen auf dem Berg

Eine der Baustellen unterwegs

Verlassener Platz, aber naturbedingt

Erfrischung für müde Füße am frischen Bach, auch ein einsamer Platz

2 Gedanken zu „Lost places- verlassene Plätze“

  1. Dankeschön, dass ich eure interessante Reise durch Fotos und Reisebeschreibungen miterleben kann. Ich wünsche euch noch schöne Tage und für Rainer gute Besserung. LG Sabine

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