Den ganzen Vormittag regnet es und so stört es wenig, dass wir mit Kofferpacken und Warten auf das Taxi zum Airport beschäftigt sind. Ich hole “ um die Ecke“ Kaffee und gefüllte Brote. Überall, wo wir hinkommen, arbeiten Menschen mitten am Sonntag. Nicht nur die Läden sind geöffnet, bis 0 Uhr, auch der Baustellenbetrieb geht weiter. Am Airport nehmen wir unseren neuen Freund, einen Renault Duster, in Empfang. Mit ihm und Freund Navi kommen wir locker am Hintereingang vom Botanischen Garten an. Eigentlich wollten wir zum Vordereingang, aber egal..Der Garten liegt hoch oben auf einem Berg und wir genießen den Ausblick auf das verregnete Batumi. Grade entschloß ich mich, mit dickem Regenmantel durch den Garten zu wandern, da kommt die Sonne raus und bleibt uns den ganzen Nachmittag erhalten.


Der sehr moderne Eukalyptus, bei uns als Schmuck für Blumen, wächst in dem mediterranen Klima als Baum. Vieles von der Flora in Australien und Neuseeland treffen wir hier wieder. Ansonsten ist der schon hundertjährige Garten eigentlich ein Park mit großem Baum- und Strauchbestand und wenig gepflegten Blumenbeeten oder Stauden. Gut ausgeschildert ist alles und Toilletten gibt es auch, aber das war’s dann.

Schöner Ausblick im Botanischen Park und unter den wenigen Blüten im Park der Hibiskus


Lost places im Garten, das war mal ein schönes Gewächshaus.

Der gefiel mir am Parkeingang, denn er hätte gut zum Quirl verarbeitet werden können. Ich dachte an unsere Vogelhäuschen aus Weide mit dem Quirldach.
So richtig Ausdauer entwickeln wir im Garten nicht und laufen wieder zum Freund Duster. Mit ihm kommen wir wieder schnell in den Vorort von Batumi rein und essen mit einem sehr disziplinierten Straßenhund ein ganzes gegrilltes Huhn, zerteilt, mit Zwiebeln, Käutern, grüner Soße, mit frischer großer Käseblätterteigtasche. Reichlich Obst, Melone, Birnen, Pflaumen, Äpfel kaufe ich, alles nicht aus namenlosen EU Ländern, sondern aus Georgiens Gärten. Es erfreut mich sehr, dass es viele Stände der Obst- und Gemüsebauern gibt und wir dafür nicht in den Supermarkt müssen. Neben den kleinen Bäckereien mit frischem Brot und gefüllten Fladen und den Obst- und Gemüseständen gibt’s reichlich Wein, Bier, Schnaps. Wein und Bier von hier in Riesenplasteflaschen.
Wir orientieren uns nordwärts und ich glaube nochmal das Meer sehen zu müssen, in der Hoffnung, zu baden. Wir fahren zu einer empfohlenen einsamen Badebucht.




Leider tobt das Meer immernoch und ich nehme nur ein Fußbad. Und leider ist hier eine Großbaustelle und bald wird hier kein Müll mehr liegen sondern der gut zahlende Mensch in Mengen


Wir kommen bis Poti und logieren uns bei einer Wirtin ein. Der Ort besticht uns auf der Quartiersuche durch nichts und dennoch ist es ein lebenswerter Ort mit liebenswerten Menschen. Sie kaufen in Jogginganzug Sonntagabend ihr Brot und noch was dazu ein. Lassen sich von Senioren den Tank füllen. Quatschen in Gruppen im Vorort vor ihren meist quadratischen Häuschen, die meistens nach Renovierung schreien. Manchmal setzten die Inhaber neue Fenster ein, das erkenne ich an der Fensterfolie der Herstellfirma, die dran bleibt. Nein, reich ist hier wohl kaum jemand. In den Straßenrändern sind tiefe Ablaufrinnen eingelassen.Wir müssen aufpassen, Freund Duster nicht in ihnen zu wenden. Auch Kühe marschieren auf der Straße herum. Gestern trug ich nur Barfußschuhe.Heute trug ich wieder feste Wanderschuhe, die bei einem Fehltritt auf Wegen mit diversen Überraschungen den Fuß schützen..
Ja, hier muss man aufpassen, wohin man seinen Fuß setzt. Rücksicht und mitdenken ist hier überall gefragt, auch beim Autofahren. Es wird zwar gehüpft, aber so richtig aufgeregt habe ich noch niemanden gesehen. Hier richtet man sich eher nach dem Verstand als an geschriebene Regeln. So mein erster Eindruck als Fahrer. 😉
Viele liebe Grüße und weiterhin große und kleine Überraschungen und Begegnungen.