Der Saint Lawrence River ist der drittgrößte Fluss Nordamerikas und fließt von den Großen Seen 680 km in den Atlantik. Bevor er darein fließt, bildet er ein über 1000 km breites Ästuar. Zählt man die Großen Seen zum Sank Lorenz Strom dazu, ist der Fluß über 2000 km lang. Alles das sind Größen, die ich mir kaum vorstellen kann. Wir fahren fast zwei Stunden von Orléans nach Gananoque. Lange Zeit genießen wir eine direkte Aussicht auf den Strom. Wir fahren so lange, bewegen uns aber nur im Südosten der kanadischen Provinz Ontario kleines Stück westlicher. Die Gemeide Gananopue liegt malerisch am Ufer des Stroms und neben dem Pier laden Wasserspielplatz und Strandbad zum Verweilen auf der grünen Wiese oder zum Picknick auf einer der Sitzbänke ein. Im Winter erstarrt der Strom unter einem Eispanzer. Aber noch ist herrlicher September und es scheint die Sonne. Wir schippern vom Pier stromaufwärts an einige der fast zweitausend Inseln vorbei zum Boldt Castle. Dieses Schoß liegt auf einer Insel der amerikanischen Seite des Stroms. Die Grenzkontrolle am Kai des Schlosses zieht sich in die Länge, auch weil der Zöllner mein Visum in seiner Datei nicht findet. Alle müssen warten. Schließlich darf ich auch auf das Heart Island. Boldt war ein auf Rügen geborener Mann aus einer armen Familie, die nach Amerika auswanderte. Er wurde ein reicher Hotelier, der das Astor-Waldorff Hotel in New York betrieb und seiner geliebten Frau mit dem Castle eine Freude bereiten wollte. Er baute mehr oder weniger für unsere Begriffe eine Burg im Romanikstyle. Seine Frau starb während der Bauarbeiten 1904, und Boldt betrat seine Herzensinsel nie wieder.Das Schloß verfiel. Das amerikanische Governement baute es für viele Millionen wieder auf. Es lockt als Hauptattraktion im Land der tausend Inseln die Touristen an.Trotzdem herrscht kein Bedrängnis wie auf dem Schloß Neuschwanstein. Alles bleibt entspannt.



Auf unserer Cruise reist auch eine Gruppe junger Mennoiten . Die Frauen tragen lange Kleider und weiße Häubchen, das bildet einen schönen fotografischen Vordergrund im Blau des Stroms und des Himmels.






Ich fand natürlich die Küche spannend.


Nach der Rückfahrt zeigt uns Donna ihre magischen Orte. Selbst im Bildband kann man das Haus bewundern, in dem sie einen Teil ihrer Kindheit am Ufer des Stroms verbrachte, schwimmen lernte und bei den ersten Versuchen, Kajak zu fahren, fast ertrank. Heute darf ich an dem nun traurig verlassenen Haus in den River springen und untertauchen. Das tut mir so gut wie zuvor das Zimt- und Erdnusskaramellschokoeis.



Andrew schaut vom Steg aus lieber zu, wie Reiner und Donna am Ufer.

Wunderschöne Natur, wie gemalt. Und das Schloss mit seiner Geschichte ist schon interessant. LG