…wenn es sowas gibt. Von der Wiese mit Kuhfladen und Müll am Fluß im Nirgendwo zur Upper (oder zumindest Middle-) Class, die im georgischen Restaurant am Fluß in Tiblissi feiert. Dazwischen das Wesentliche: der Besuch auf dem Weinhof Sopromaze. GLÜCK, weil wir zufällig den Weinhof und das Restaurant fanden. GLÜCK, weil wir teilhaben dürfen am georgischen Arbeiten und Feiern.

Zunächst starte ich mit einer Katzenwäsche an einem Becken in dem strömungsstarken Fluß. Ah, das tut gut. Da Reiner noch kränkelt muss ich allein essen. Brot, Käse, Birne und Granatapfel, aber letzterer schmeckt mir zu sauer.

Dann starten wir zum Besuch in dem Weingut, dass wir Google gefunden und für gut befunden hatten. Nach einiger Fahrt kommen wir an. Die Damen des Hauses kochen in ihrer für uns romantischen, für sie alltäglichen Sommerküche in einem Holzhaus. Ein großer Topf auf einer kleinen, feuerbeheizten Stelle breitet köstliche Aromen aus. Fleisch , Obst, Gemüse schnippeln die Frauen und später noch ein Mann, der mit dem Einkauf dazu kommt. Wie wir später erfahren, werkeln alle, um abends 50 Personen glücklich zu machen. Der Chef des Hauses tritt aus dem Haupthaus etwas verschlafen und etwas später. Wir bekamen schon richtig guten Kaffee in Espressotässchen. Der Chef des Hauses mag mit uns nicht viel anfangen und telefoniert. Am Telefon sprechen wir mit einem deutsch sprechenden Menschen und er käme, um uns zu übersetzen.Wie nett.Wir warten geduldig. Misha kommt irgendwann und ab da dürfen wir teilhaben. Ein Helfer, Mishka als freiwlliger Helfer und der Chef schütten die gestern geernteten Trauben aus den dutzenden Kisten in den Traubenrapper, der die Früchte vom Strunk trennt. Dann zieht ein Schlauch über Druck die Trauben in ein sehr großes Entsaftunggsgerät. Es erinnert mich an mein kleines zu Hauses. Druck presst den Traubensaft aus dem Sieb in die Auffangschale der Presse und fließt über Schläuche in die in Erde eingelassenen tönernden Amphoren. Heute pressen die Männer Weißwein von hellen Trauben. Die Maische der roten Trauben gärt in anderen Amphoren. Der Helfer rührt die Maische um. In den Pausen, in denen die gepressten Trauben zusammen sacken, trinken wir mit dem Chef und Misha den leichten Weißwein. Der Chef fragt, ob wir für ein Lokal in Tiblissi Wein mitnehmen könnten. Klar, gern. Also beladen wir nach Besichtigung des Kellers unseren Freund Duster mit paar Kisten Wein. Von Mishka erfahren wir viel über Georgien, seine Politik, seine Landsleute , über den georgischen Wein und etwas von seiner Biographie als Wolgadeutscher. Vielleicht treffen wir uns wieder, in Tiblissi, oder später in Deutschland.
Der Weinbau in Georgien geht auf über 8000 Jahre zurück und Georgien ist damit eines der Länder, in denen die längste Weinbautradition gepflegt wird. Auch ist der Wein ein wichtiger Exportartikel. Es gibt sehr viele regional verschiedene Weinrebsorten und Weine. Die Amphoren heißen Quevries und auf dem Weg nach Tblissi sahen wir einen Stand mit sehr großen und vielen Töpferwaren.


Der Helfer reinigt die im Boden eingelassenen Tongefäße

Der Chef schüttet die gestern geernteten Trauben in den Rapper, der wirft zur einen Seite die Trauben und zur anderen Seite die Strünke aus


Vom Rapper kommen die Trauben in den Entsafter und vom Entsafter in die Amphoren.Misha hält den Schlauch, der vom Rapper in den Entsafter geht

Der Traubensaft von den weißen Trauben kommt in die Amphoren



Der Rest vom Fest kommt auf den Kompost. Vorher werden über Druck die Trauben bis zum letzten Ende ausgepresst.

Hier nebenan in Tbilisi geben wir den Wein ab und suchen uns ein Hotel. Nach einer abenteuerlichen Fahrt steil bergauf und bergab und wieder bergauf landen wir in einem Hotel. Leider bietet uns der Rezeptionist ein Zimmer im Keller an, obwohl wir was mit Gartenblick gebucht hatten. Ich rege mich auf und,Reiner sagt ihm, das ist nicht gut für das Herz und so fahren wir hoch in den 3.Stock, wo der Herr mit uns diskutiert, das wäre größer und teurer. Da es sich aber um umgerechnet eine Verzeuerung von 2 € handelt geben wir ihn das Geld. Ich reichte ihm aus Versehen meinen Pass mit dem € Bargeld rüber, was ich zur Sicherheit mitführe. Da kriegte er vielleicht ydollarzeichen in die Augen. Nach dem Duschen laufen wir den ganzen Berg runter und gehen in das erstbeste Restaurant auf dem Weg. Auch das erweist sich als Glücksfall. Sicher mehr als hundert oft festlich gekleidete Gäste dinnieren an großen Tafeln. Eine Band spielt auf, ein Zauberer kommt, und wir erleben feinen georgischen Tanz. Aber vor allem das Essen ist vorzüglich.es gibt die gebratenen Auberginen mit Walnusspaste und Granatapfelkernem, die ich von Aserbaidschan in bester Erinnerung habe. Auch der Guken Tomaten Salat mit Walnusspaste, Blattkoriander und Knobi ist ein Genuß. Die Oberkellnerin ist sehr nett zu allen Gästen, aber besonders nett zu uns, siehat Verwandtschaft in Deutschland und spricht etwas deutsch.


Die Schaschlicks vom Nachbartisch



Straßenkunst mit Botschaft
Seid ganz lieb aus Cottbus gegrüßt, ihr Weltenbummler.
Eure Reise ist ja sehr abenteuerlich mit wunderschönen Erlebnisse und Eindrücken, jedoch oft auch unberechenbar und herausfordernd.
Vielen Dank, dass wir eure Reise durch die tollen Fotos und wunderbaren Beschreibungen miterleben können.
Wir wünschen euch weiterhin eine schöne Reise und bleibt gesund.
Petra, Matthias&Hans.
Liebe Tamara, endlich habe ich entdeckt, dass ich die einzelnen Stationen durch Berührung des Fotos und nicht durch Schieben öffnen kann, kann ich an eurer wunderbaren Reise teilhaben. Danke. Bleibt gesund.
Lieber Reiner, lass dir die Tasche nur vollhauen, wenn sie ein Loch hat.
Liebe Grüße, Sigrun.
Liebe Sigrun, das freut uns, dass du nun teilhaben kannst! Meine Taschen sind noch ganz und ich hoffe, es bleibt so, denn da ist nun der Autoschlüssel drin!