Aufgrund unserer Bitte hat der Club von Kemsey es ermöglicht, eine Werkstatt für behinderte Menschen zu besuchen. Mehrere vom Personal (in blauen Shirts) begleiten uns auf der Führung durch die sehr großen Blechhallen auf einem großen Gelände. Menschen mit Behinderung (in orangen Shirts) sehen wir wenige. Es arbeiten ca. 200 hier bzw. werden betreut. Fotografieren dürfen wir nicht. Durch meine Kenntnis der in Deutschland scheinbar extrem strengen Arbeitsschutzgesetze, die z.B. auch Fenster bzw. mindestens Oberlichter vorschreiben, staune ich nicht schlecht, wo und wie hier gearbeitet werden darf. Aber das ist nur untergründig. Vordergründig bin ich hoch erfreut, dass Australien scheinbar das gleiche System hat. Es wird für den Klienten bezahlt und mit dieser Sunme wird er 1:1 bis 1:5 (nicht mehr) betreut und gefördert und wenn möglich, in das (nicht inklusive) Arbeitsleben der Werkstatt eingegliedert. Es gibt aber auch Arbeitsmarkttest und Vermittlungen und auch eine Art Berufliche Bildung mit einem Computerkabinett und einem Chillraum mit großem Fernseher. Es gibt eine Kraftraum und eine Trainingsküche. Die Arbeitsbereiche sind die „Woodies“, de vornehmlich Produkte aus gespendeten Holz herstellen, die „Mowhawks“, die Rasen mähen, verticulieren, mulchen, eine Nähgruppe „Threads“, die personalisierte Beutel aus Naturmaterialien näht und Geschenke wie Tassen bedruckt, einen Second Hand Laden und ein Cafe Macleay, bestehend aus einem Imbisswagen. Die Nähgruppe stellt zur Abwechslung auch Kerzen und Seifen her. Eine Baugruppe baut Hilfsvorrichtungen für alte und behinderte Menschen. So weit ich das verstand, muss auch das Entgelt für die Menschen mit Beeinträchtigungen erarbeitet werden. Ich hatte den Eindruck, dass das nicht so vordergründig wichtig ist wie bei uns, wo ein Mindestentgelt bezahlt und von daher auch erwirtschaftet werden muss. Grade baut die gemeinnützige Organisation ein Verwaltungsgebäude mit allen ökologischen Raffinessen und auch paar Elektroautos und natürlich Solardächer gibts schon. Ich bin sehr dankbar, dass ich das Unternehmen kennenlernen durfte. Wir kaufen fleißig in ihre Shop ein. Ich weiß ja, wie wichtig das ist. Unten zwei der Produkte, das rechts ist eine Kerze in der Dose, ganz schön schwer für das Gepäck.


Du erzählst so begeistert vom Besuch in der Werkstatt, ich hab innerlich alles miterlebt und deine Freude gespürt.
Viele aufregende Erlebnisse weiterhin, Gruß Gudrun
Danke!