Für mich bitte das erste. Denn Reiner hatte keine Gute Nacht. Außerdem kamen 0 Uhr (!!!!) Bauarbeiter, rissen ein Stück Straße auf, teerten sie neu und fuhren mit der Walze drüber. Die Hunde bellten dazu. Das Duschwasser blieb kalt. Wie froh fuhren wir am Morgen von dannen. Nun fährt es sich aber nicht ganz leicht durch Tblisi, Hauptstadt mit über 1 Million Einwohnern, vollgestopften Straßen, schmalen Gassen steil bergauf! Wir suchten und fanden einen freien Parkplatz. Wir liefen runter zum Fluss Kura. Er durchzieht die Stadt, kommt vom Kaukasus und mündet im Kaspischen Meer. Über ihn spazierten wir auf einer schicken Brücke, der Friedensbrücke, und erreichten schon etwas von der Altstadt, für die Tblisi so bekannt ist.

Friedenbrücke mit friedlichem Straßenhund.Alle Straßenhunde sind zum Verlieben.Sie bellen nicht und schauen einem tief in die Augen bis ins Herz, zum Herzerweichen


In New Orleans fotografierten wir ein Haus mit ebensolcher grüner Veranda und dort meinte man, das wäre französisch, ist es das auch?





Ein großer Blumenmarkt und ein kleiner Gemüsestand begeistert uns. Ich fotografiere die Chinesische Dattel, die ich bisher nicht kannte, und kaufe sie auch brav und bezahle gut, da macht der Händler auch ein nettes Foto von mir mit Hand auf der Linse:


Lange saßen wir beim Teetrinken und auf Bänken in kleinen Parks (siehe Titelfoto. Eigentlich gehen alle Tiere zu Reiner.Was die Katze nun an mir fand?) und schöpften nach erneutem Apothekenbesuch Hoffnung, dass es mit Reiner aufwärts geht. Ich lief allein zu einem netten Café: Croissant mit Orangen- Baiser, man gönnt sich sonst auch alles:

Da aus der Backstube grade Blaubeer- Croissant kam, schob ich mir das noch warme knusprig- fruchtiges Teil auch noch rein…
Dann war schon der Nachmittag ran und wir besuchten eine Koch- Veranstaltung, wahlweise in englischer oder russischer Sprache zu buchen. Eine junge Frau aus New York, eine aus Norwegen, eine aus Düsseldorf, zwei grade in Italien lebende Menschen, ein Paar aus- ich habs vergessen- und ein weiteres Paar aus Norddeutschland und wir beide „kochten“ miteinander. Wir rührten den Chatschapuri- Teig (gefülltes Brot) an.

Dabei lernte ich, dass dem zu klebrigen Teig fett Öl zugegossen wird, damit er schön fluffig wird und nicht mehr an der Schüssel klebt. In der Zeit, da der Teig in der Küche gehen durfte, durften wir die Chinkali- die Teigtäschchen- formen und füllen. Die Rindfleischfüllung gossen wir kräftig mit Wasser an, klar, damit die Täschchen auch von innen schön weich werden.

Reiner ist kein Spielverderber, essen kann er nicht, aber kneten



Unser Chef erklärt geduldig, wie wir den Teig formen sollen und für die, die nicht alles verstehen- wie ich- kommt er rum und macht vor und ich mach nach

Ich nahm mit einer Käsefüllung Vorlieb. Leider wird nach dem Verschließen der obere Teil abgedreht und wie der Chef sagt, entsorgt.

Hier füllen wir das Brot mit Käse

Darauf kommt nochmal Käse mit einem Ei vermischt. In Batumi degustierten wir übrigens die “ Bootsvariante“, den Batumi ist am Meer, da schwammen Käse, Eier und Butter im ‚Bootsteig“.

Fertig gekocht!

Und fertig gebacken
Dazu gab es Salat, Käse und spannende Gespräche. Wir freundeten uns mit unserer Tischnachbarin an, die in Düsseldorf arbeitet und aus Griechenland kommt. Wir lachten viel zusammen. Wir trafen uns auf der Friedensbrücke wieder und wussten, das das ein Zeichen ist und tauschten unsere Kontakte aus- wir sehen uns wieder.

Ohne Probleme fanden wir zum Freund Duster zurück, nur war er zugeparkt. An dem Auto vor uns gab es eine Telefonnummer und zwei nette Männer halfen uns, den Autofahrer telefonisch zu erreichen und siehe da, es dauerte nur eine Minute und er parkte seinen Mercedes um. Wir verließen gern die quirlige Stadt und fahren nun wieder in die Berge. Am unterwegs schnell gebuchten Hotel am Straßenrand brannte kein Licht, also Mail schreiben, Nummer in Deutschland anrufen, komisch. Da stimmt was nicht. Aber siehe da, zwei Frauen im Autochen, beide in unserem Alter, eine mit dem typisch hinten zusammen gebundenen Kopftuch, fahren vor und wir kriegen das Zimmer und Tee zur Begrüßung. Da hilft nur russisch sprechen, dank Google kriegen wir das wieder hin, bis eine deutschsprechende junge Frau telefonisch hinzugeschaltet wird. Ja, die Tochter lebt in Deutschland… Die Welt ist ein Dorf. Während der Herr aus Amerika, der in Italien lebt, bei meiner Frage, was die Amerikaner zum Ukrainekrieg denken, kategorisch ablehnte, eine Position zu beziehen, kommen die Frauen von allein drauf zu sprechen und wir sind uns nahe. Im Zimmer gibt’s auch ‚ richtig mit Bettwäsche bezogene‘ Zudecken, so dass ich meinen Schlafsack mal in seiner Hülle stecken lasse.Gute Nacht!