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Deutschland, kein Wintermärchen

Angekommen in Berlin, aus der Maschine der British Airway steigend, liegt etwas Schnee auf dem Flughafendächern. Wie schön! Auch eine Frau mit familären Wurzeln aus anderen Ländern begrüßt uns sehr nett mit „Guten Tag! Welcome!“ und auch das ist sehr schön. Der Blick auf das Flughafengebäude, die Busfahrt dahin, da ich grade so viele Flughafengebäude sah- ich schaue stolz auf unser respektables Flughafengebäude. Schön, wieder hier zu sein! Beim Warten am Band auf die Koffer-und sie kommen- beide! recht bald!- flimmert auf den Bildschirmen pausenlos Autowerbung. Ist das Deutschland? Hä? Der Zug nach Chemnitz ist sogar mit Teppich ausgestattet, nur leider ist er dreckig, voller Hundehaare, und wir müssen uns drauf setzen, andere Plätze gibt es nicht. Auf dem Bahnsteig in Doberlug-Kirchhain qualmen uns Mitmenschen in der eisigen Luft voll. Endlich trifft der Zug ein. In ihm säuft ein Mann gleich einen Kasten Bier leer und woanders steht eine leere Pfefferminzschnapsflasche rum. Papier liegt auf dem Boden verstreut und der Tisch an unserem Sitzplatz ist verklebt. In Cottbus empfangen uns eine besoffene, aufgeheizte Meute Fußballer und Polizei im Großeinsatz. Ich denke, dass ich mich geschämt hätte, wenn ich aus diesem Zug Australier oder welchen Besuch auch immer hätte in Empfang nehmen müssen.

Zu Hause ist alles in Ordnung. Unsere lieben Nachbarn kümmerten sich, sogar die Heizung hat schon vorgeheizt. Schön, zu Hause zu sein, auch wenn Deutschland kein Wintermärchen ist. Und genau an dieser Stelle endet nun unsere Abenteuerreise. Wir danken allen, die uns aus der Ferne begleiteten. Und tschüß, yeah!

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