Zunächst vergessen zu erwähnen hatte ich, dass in und über Jerewan eine riesige und bedrohlich wirkende Rauchwolke war. Es brannte irgendwo. Es stank. Es behinderte das Atmen. Nach zwei, drei Stunden verzog sich der Rauch und es war wieder klarer, wolkenloser Himmel. Ich recherchierte nach der Ursache und fand aber nur ältere Berichte, wo es in Jerewan brannte und es explodierte und Menschenleben verloren gingen. Zum aktuellen Geschehen fand ich nichts.
Wir spazieren zum letzten Mal zu “ meiner“ Eisdiele und trinken in Ruhe guten Kaffee und naschen Eis. Dann haben endlich die Kunstgalerie und das Historische Museum geöffnet. Die Museen befinden sich in einem Haus, dennoch muss man zweimal Eintritt löhnen. So sehen wir den ersten Lederschuh der Welt, der bisher gefunden wurde, wunderschön geschnitzte Kirchentüren, einen Wagen samt Skelett des Menschen, der in diesem Wagen begraben wurde. Das historischen Museum stellt Jahrtausende alte Fundstücke aus. Mit der Geschichte des letzten Jahrhunderts beschäftigt es sich nicht. Schade.

Das ist nicht DER Schuh, der ist in einer Vitrine, dies hier ist einer zum Anfassen.
Das Kunstmuseum enttäuscht mich richtig. Es ist verwirrend geordnet und zeigt so wenig aussagekräftige Bilder. Vielleicht wäre es mit Guide besser gewesen.
Den Museumsbesuch krönen wir mit einem Besuch in einer sehr angesagte Gaststätte. Wir sitzen so, dass ich den Frauen beim Lavaschbacken und der Ofenbäckerin und den Salatfrauen zuschauen kann.Wir schätzen, dass circa 30! Personen in dem Lokal tätig sind. Alle haben alle Hände voll zu tun.



Von 17 bis 23 Uhr versuchen wir, im Gästehaus zu schlafen. Unsere Austauschleiterin bestellt das Taxi und es ist nicht mal 3 min später da. Wäre bei uns undenkbar. Für unglaubliche 6 € einschließlich Trinkgeld fahren wir eine knappe halbe Stunde bequem durch das sichtlich geleerte Jerewan zum Flughafen.
Ich mache mir so meine Gedanken über diese unglaubliche Servicequalität zu für uns niedrigen Preisen, die vielen scheinbar Tag und Nacht arbeitenden fleißigen Menschen überall, alles ist bis sonstdawann geöffnet, über die offenen und die geschlossenen Grenzen, über den Osten und den Westen und die Welt im Umbruch. Ich bin etwas traurig, mich von Arrmenien zu verabschieden, weil ich das leidgeprüfte Land und seine Menschen ins Herz geschlossen habe. Mit dem Mietwagen in Georgien haben wir mehr vom Land mitgekriegt. Mit Friendship Force in Armenien mehr von den Menschen. Der Verein macht es möglich, näher dran zu sein im frenden Land. Ich freue mich darauf, wenn die wenigen Clubmitglieder von Jerewan uns 2027 besuchen werden. Versprochen ist versprochen.
Und nun stelle ich noch drei Menschen vor, die ich besonders ins Herz geschlossen habe:

Armin

Asmik mit Reiner

Margerita
DANKE an Euch! Herzlichst grüssen euch Reiner & Tamara.
Nice time with all of you❤
Yes and thank you so much