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Ottawa- In der Downtown

Ottawa ist die Hauptstadt Kanadas und durchaus eine Besichtigung wert. Ein Pariser entwarf nach dem Zweiten Weltkrieg das Stadtbild, mit für meine Begriffe sehr englisch geprägten Bauten auf sehr weiten, sehr grünen öffentlichen Plätzen. Diese von mir gemeinten Bauten sind dem Neugotik- Stil zuzuordnen und wirken auf mich wie in Kleckerburgen nachgebautes Mittelalter. Zu diesen Bauten gehört allen voran die Notre Dame Basilica, das Parlamentsgebäude, das Kanadische Naturmuseum und viele weitere Kirchen und öffentliche Gebäude. Der neugotische Stil fand in Kanada besonders viele Fans und wurde laut Wikipedia sogar von Wissenschaftlern als Bestandteil des kanadischen Nationalismus eingeordnet. Jedenfalls drängt sich in Ottawa nichts aneinander. Den eine Million Einwohnern stehen laut Wikepedia über 11 Millionen Besucher im Jahr gegenüber und begründen mit ihren Ausgaben in Milliardenhöhe den Wohlstand der Stadt. Wir sind also zwei davon und besuchen heute zwei der sehr berühmten und riesigen Museen-

dachten wir so. Aber das Naturkundemuseum hatte geschlossen. So besuchten wir zusammen die Nationalgalerie, die sich in einem sehr großen, weitläufigen Bau befindet. Wir verabredeten uns zum Treff zwei Stunden später, das war halb eins, und ich war froh, auszuschwärmen und auf Entdeckertour gehen zu können. Die Ausstellungsstücke haben viel Platz zu ihrer Präsentation und das Wegeleitsystem ist einfach, so dass ich mich trotz der Größe gut und schnell zurecht fand.

Natürlich präsentiert Kanada die Kunst seiner First Nation und der Inuit, das ist der Plural von „Inuk“ und heißt übersetzt Menschen. „Eskimos“ nennen sie sich nicht! Mit „First Nation“ werden in Kanada indigene Völker bezeichnet, die sich von den Inuit und Métis unterscheiden. Der juristische Sammel- Begriff im kanadischen Verfassungsgesetz ist „Aborigines“ für alle Genannten. Der Begriff „Indianer“, mit ich groß geworden bin, gilt als beleidigender Kolonialbegriff und soll nicht mehr verwendet werden. Die Métis haben unter ihren Vorfahren europäische Väter und Frauen indigener Abstammung.( Alles Internetrecherchen bei Wikipedia!).

Leider kann ich die vielen schönen Kunstwerke hier nicht abbilden. Insbesondere bewunderte ich in einer Ausstellung Kleider, Stiefel, Handschuhe, Pelzmützen, Taschen, ganze Trachten und andere Schmuckstücke, bei denen aus den kleinen Perlen farbenfrohe Muster und Bilder gestickt waren. Diese Tradition ist schon seit über 8.000 Jahren unter den Völkern Nordamerikas bekannt (Wikipedia). Es gibt ganze Bücher, z. B. „Beadwork Techniques of the Native Americans“, mit denen man die verschiedenen Techniken der Perlenarbeit erlernen kann (gefunden bei Amazon)

In den kanadisch- europäischen Abteilungen erfreute ich mich, bekannte Maler und Bilder zu entdecken. Darunter Carl Blechens“Junger Eichenbaum“, ein Nachahmer von Hieronymus Bosch, Bilder von Matisse, Klimt, Rubens, Franz Hals……..

Rideau-Chapel: inmitten des Museums befindet sich diese Kapelle im Tudor-Style. In vielen Teilen des Museums hörte ich den Chor, der hier erklingt.Aus jeder Box kommt eine Chorstimme.

Blick aus dem.Museum

Vor der Art Galerie of Canada

Diese riesige Spinne „Maman“ genannt, dahinter die innen traumhaft schöne Basilica Notre Dame.

Dann spazieren wir zum Markt, unterwegs bewundern wir Skulpuren

In der Bäckerei am Markt verehrt man nicht nur Kanada, sondern auch Barak Obama, der hier einen Keks kaufte:

Kanadakekse

An diesem Stand kaufen wir die Beaver tails- Kanadische Biberschwänze- ein in Fett ausgewachsener Teig mit Mehl, Eiern, Hefe und belegt wie man möchte. Typisch mit Butter, Zucker, Zimt und Zitrone:

In der Markthalle locken Touristenstände:

Diesen Engelsretter an der Decke der Markthalle kann ich nicht mitnehmen…

Reiner mit canadaian cape and shirt

In dem Eiscafê verkosten wir etliche Sorten , nachdem Donna dem Verkäufer berichtet hat, dass ich in einer Company arbeite, die Eis produziert…

Am Rideau- Kanal spazieren wir durch den Park…

Zu Hause zaubert Donna ein leckeres Dinner, dann muss Andrew zur Chorprobe.Wir besuchen ihn und hören zu:

Donna und Andrew gehören der United Church of Canada an. Diese Kirche vereinigte vor ca. 100 Jahren mehrere Kirchen, wie die Presbyterianer und die Methodisten, aber auch noch andere. Vor dem Essen spricht Andrew ein Gebet und dankt für dieses und jenes, spricht Wünsche für den Tag aus, und ich finde, dass das eine schöne Besinnung ist für all das, was sonst verloren geht. Ich bin dankbar, dass wir das erleben dürfen.

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